Auf den meisten Kreuzfahrtschiffen gibt es rollstuhlgerechte ausgebaute Kabinen. Allerdings hängt es von unzähligen Details ab, ob Rollstuhlfahrer, seh- oder hörbehinderte Passagiere ihre Kreuzfahrt unbeschwert genießen können. In diesem Punkt unterscheiden sich Schiffe und Reedereien deutlich voneinander.
Ein weicher Teppich fühlt sich beim Laufen herrlich an. Allerdings denkt keiner daran, dass schmale Rollstuhl-Räder darin einfach stecken bleiben und sich nur durch enorme Kraftanstrengung vorwärts bewegen. Die Knöpfe im Fahrstuhl sind zwar mit Punktschrift markiert, doch wie soll der Sehbehinderte ohne eine akustische Ansage wissen, auf welchem Deck der Aufzug sich gerade befindet?
Diese Details, fallen einem gewöhnlichen Kreuzfahrt-Urlauber gar nicht auf. Für körperlich eingeschränkte Personen können diese allerdings schnell zu unüberwindlichen Hürden werden. Man mag gar nicht glauben, dass diese Details noch die geringeren Probleme sind, auf die Behinderte häufig stoßen, wenn sie ihre Kreuzfahrt nicht haarklein vorbereiten.
Auch wenn ein Schiff weitgehend barrierefrei ist, kann es trotzdem passieren, dass ein Rollstuhlfahrer mangels geeignetem Transfer nicht einmal vom Flughafen zum Schiff kommt oder auf der Reise kaum einen Landausflug mitmachen kann. Häufig fehlen die passenden Busse oder die Reederei bietet keine Möglichkeit mit dem Rollstuhlfahrer per Tenderboot an Land zu gelangen.
Spezialveranstalter für barrierefreies Reisen
Eine Handvoll Reiseveranstalter haben sich deswegen auf behindertengerechte Kreuzfahrten spezialisiert. Sie organisieren komplett durchgeplante Kreuzfahrten einschließlich Transfer und Landausflügen. Die Spezialisten kennen jeden noch so kleinen Haken, denen Rollstuhlfahrer und hör- oder sehbehinderten Urlauber schnell den Spaß an der Reise verderben können.
Es gibt weltweit keine einheitlichen Standards. Jeder Passagier mit Behinderung hat ohnehin ganz individuelle Vorstellungen und Anforderungen von der Urlaubsreise.
Ein großes Thema sind auch beispielsweise die Betten: Wie hoch oder niedrig sind diese, haben sie einen griffigen Rand oder wird das Zubettgehen zur Schwerstarbeit für die Begleitperson….
Die sind natürlich Fragen, welche im Vorfeld abgeklärt werden sollten.
Anforderungen für Sehbehinderte und Blinde
Für Sehbehinderte und Blinde Urlauber stellen sich hingegen ganz andere Herausforderungen, obwohl eine Schiffsreise für sie eigentlich super geeignet ist.
Sie müssen sich allerdings an die neue Umgebung und Orientierung gewöhnen. Eine gute Vorbereitung ist daher alles!
In diesem Punkt sind sich alle einig: Möchten Passagiere mit körperlichen Einschränkungen ihre Kreuzfahrt in vollen Zügen genießen, so muss diese gut vorbereitet sein. Alle wichtigen Aspekte müssen vorher mit dem Reiseveranstalter oder der Reederei im Detail geklärt werden – und sich essentiellen Zusagen schriftlich geben lassen.
Denn sollte der Fall eintreten, dass beispielsweise ein Landausflug an einer fehlenden Hebevorrichtung im Tenderboot scheitert oder das Baden im Pool mangels entsprechender Einrichtung ausfällt, ändert leider keine nachträglich eingereichte Beschwerde an der eingeschränkten Urlaubsfreude.